PIA BEI VIVANTES BERLIN


Inhalt:


Chronik der Proteste

Gespräch mit der Geschäftsführung

Im Mai/Juni 2011 haben sich einige PiA von Vivantes an die Geschäftsführung gewandt, mit der Bitte um eine angemessene Bezahlung (sie lag derzeit bei 200,-). Im Juni 2011 fand dann ein Gespräch statt, an dem ca. 8 PiA, sowie die Geschäftsführung, eine psychiatr. Chefärztin, und mindestens ein Personaler teilnahmen. Anlässlich des Gesprächs suchten die PiA Kontakt zu ihren KollegInnen (über Anfragen an die Chefarztsekretariate) und erhoben Daten dazu, welche Aufgaben von PiA übernommen werden, was der Arbeitsumfang ist, und dass es ca. 40 von uns gibt.

Die Geschäftsführung bestätigte, dass die Arbeitssituation für PiA schlecht ist und riet uns, uns an die Landes- oder Bundespolitik zu wenden, da unter den bestehenden gesetzlichen Bedingungen keine angemessene Bezahlung möglich wär. Die Chefärztin führte aus, dass die PiA davon profitierten, dass sie wenig Verantwortung übernehmen müssen und in ihrem Hause nur soviel arbeiten müssten, wie es ihrer aktuellen Belastbarkeit und ihren Fähigkeiten entsprach. Die Unverbindlichkeit der Tätigkeit sei von beiden Seiten gewollt, bzw. sehe sie nicht, dass PiA die fachliche Voraussetzung für mehr Verantwortung mitbringen würden. Das Qualifikationsniveau sei doch sehr unterschiedlich.

Die Geschäftsführung veranlasste ein Erhöhung des Praktikumsentgelts auf 400,- brutto (ca. 315,- netto).

AK

Zudem wurde beschlossen, einen gemeinsamen Arbeitskreis zu gründen, in dem die Arbeitssituation der PiA besprochen werden könnte. Es erfolgte im August 2011 eine leider sehr kurzfristige Einladung zu diesem AK, an dem keine der derzeit aktiven PiA teilnehmen konnten. Die PiA versäumten zudem, sich gut genug abzusprechen, wer absagt, sodass die Chefärztin und die Personalerin letztendlich auf uns vergeblich warteten und dann einige Rahmenbedingungen für die PiA festlegten. Die Gelegenheit zum Gespräch ist uns also durch die Lappen gegangen.

Streik

Im Anschluss an den Protesttag im Sept. 2011 entschieden die PiA des AVK, das AVK für eine Woche zu bestreiken. Im Vorfeld wurden Forderungsschreiben formuliert und sowohl an den Chefarzt, als auch an die Geschäftsleitung gesandt. Zudem nahmen die PiA Kontakt zum Betriebsrat auf. Dieser erzählte, auch 2009 habe es aktive PiA gegeben. Nur aufgrund der Tatsache, dass wir alle vorübergehend da sind, ist natürlich keine Kontinuität der Aktivitäten gegeben. Wenckebach und HUK schlossen sich dem Streik an. KNK erklärte sich solidarisch. Die Mobilisierung Vivantes-weit war dadurch erschwert, dass keine Liste der beschäftigten PiA zu haben war. Wieder wurde über die Chefarztsekretariate versucht, Kontakt zu finden.

Ergebnis:
Der Streik führte bei Vivantes zu keinem konkreten Ergebnis. Das Problem der PiA wurde unter den Berufsgruppen bekannt, wurde im Betriebsratstelegramm veröffentlicht, die Assistenzärzte des AVK unterstützten die Forderung nach TV Prakt, die Oberärzte und Chefärzte schoben die Verantwortung auf die Politik. Es gab weder personelle noch monetäre Konsequenzen (die Streikwoche wurde bezahlt).

Treffen mit dem Betriebsrat

Im August 2012 haben wir uns mit dem Betriebsrat und ver.di getroffen. Ca. die Hälfte der bei Vivantes Beschäftigten PiA waren anwesend. Hier gehts zum Protokoll.

In der Arbeitnehmervertretung ist man ob unserer Situation richtiggehend geschockt. Der Betriebsrat will sich für eine Verdoppelung unseres Entgelts auf 800,- einsetzen, sowie für die Einführung des ver.di-Mustervertrags.


Arbeitsbedingungen in den einzelnen Häusern

AVK:

Visitendokumentation, psychopatholog. Befunderstellung, Einzelgespräche, psychoedukative Gruppen, Angehörigengespräche, Diagnostik, Berichte schreiben, Arztbriefe schreiben. Supervision 2-wöchentlich, Teilnahme an den Fortbildungen der Ärzte. Arbeitszeit kann individuell vereinbart werden, 3 oder 4 Tage wöchentlich. Alle bekommen 400,-, egal, wieviele Wochenstunden sie tatsächlich abarbeiten.


Organisationsform der PiA

Wir sind 44 PiA bei Vivantes. Wir haben im August 2012 PiA-Sprecherinnen gewählt, die für den Informationsfluss zwischen Betriebsrat und PiA zuständig sind. Für jedes Haus hat sich auch eine Sprecherin gemeldet.

Eine aktuelle e-mail-Liste aller PiA erhalten wir auf Anfrage über den Betriebsrat.

Wir PiA im AVK treffen uns wöchentlich untereinander zur Psychologenrunde. Damit haben wir einen festen Termin, wo wir uns über Fachliches und Politisches austauschen. Möchte ich weiterempfehlen.


Verträge

Das AVK stellt Praktikantenverträge aus, die Tätigkeit ist sozialversichert.