SOMATOFORME STÖRUNGEN


Stresstoleranzskills

Steht ein Patient unter "Hochanspannung", wie dies sowohl bei somatoformen Störungen wie bei Borderline-Patienten der Fall sein kann, kann es kurzfristig entlastend wirken, die Aufmerksamkeit umzulenken, da alle Gedanken zur noch um Selbst- oder Fremdschädigung, bzw. um die Schmerzen kreisen. Die Aufmerksamkeit auf die Schmerzen sowie auf dysfunktionale Gedanken gilt als wichtiger verstärkender und aufrechterhaltender faktor im kognitiv-verhaltenstherapeutischen Modell. Die Umlenkung gelingt bspw. mit Hirnflickflacks (unter dem motto: "das Hirn hat man immer mit"), einem Stresstoleranzskill. Mögliche Varianten können alles sein, was kognitiv stark beansprucht.

Das Tier ABC meint, das der Patient für jeden Buchstaben im Alphabet eine Tiergattung sucht, also z.B. Affe, Bär, usw., kann man natürlich beliebig erweitern: Frauennamen, männernamen, berufe, obstsorten usw. oder auch Rechenaufgaben sind bei Hirnflickflacks sehr beliebt. Z.B. 100-7 = .., 93-7= ..usw.. Man kann aber auch Vokabeln einer Fremdsprache durchgehen ..also der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Weitere Stresstoleranzskills bieten Entspannungsmethoden (PMR oder Bodyscan oder Bauchatmung).

Die Idee ist, dass eine weitere gedankliche Beschäftigung mit dysfunktionalen Gedanken nichts bringt und die Problematik verschärft, einen Gedanken absichtlich denken jedoch ebenfalls nichts bringt (bzw. nicht funktioniert).

Wichtig jedoch ist, dem Patienten auch zu vermitteln, dass diese Strategie allein nichts bringt (sie lediglich überbrücken soll) und es wichtig ist dahinter liegene Probleme zu klären und zu lösen.

Es werden gute Erfahrungen mit dieser Methode gemacht, auch bei somatoformen Störungen. Ich denke, das wichtigste ist eh die Schemata und Problemlösestrategien des patienten im Alltag zu beleuchten um das hohe Stresslevel des Patienten langfristig zu minimieren und die Nerven zu behalten/sich nicht stressen zu lassen (Ich denke da hat die TP gute Methoden zu bieten), da somatoforme Patienten oft sehr fordernd, abwertend,verzweifelt und drängend auftreten und sich sehr kritisch gegenüber sämtlichen Behandlern und Methoden verhalten, sowie oft schon lange krank sind.

Vermeidung von Benzodiazepin-Abhängigkeit

Es ist weiterhin bei Zusammenarbeit mit einem ärztlichen Schmerztherapeuten wichtig, ein Auge auf die Medikation zu haben, die ein Abhängigkeitspotential hat (Opioide, Benzodiazepine). Sonst hat der Patient schnell noch ein Problem mehr.